Die Wurzeln von Priorisierungsproblemen in IT-Projekten – oft im Budget zu finden

Vor kurzem bin ich auf einen spannenden Artikel von John Cutler gestoßen: The Roots of Prioritization Dysfunction Are Often in the Budget (Link zum Originalartikel weiter unten). Der Artikel beleuchtet ein Thema, das im Kontext von Projektmanagement und IT-Projekten häufig unterschätzt wird – nämlich die Rolle von Budgets bei der Priorisierung von Projekten und Aufgaben.

Cutler argumentiert, dass Priorisierungsprobleme in Unternehmen oft nicht auf Tools, Methoden oder die fehlende Disziplin im Team zurückzuführen sind. Stattdessen liegen die Ursachen viel tiefer – nämlich im jährlichen Budgetierungsprozess. Wenn Budgets und Personalentscheidungen einmal pro Jahr zentral getroffen werden, werden sie häufig zur „unsichtbaren Prämisse“ für alles Weitere. Viele Stakeholder vergessen im operativen Priorisierungsprozess, dass diese Grundentscheidungen den Rahmen setzen, innerhalb dessen überhaupt priorisiert werden kann.

Gerade im Unternehmensalltag sind jährliche Budget- und Personalentscheidungen so zur Normalität geworden, dass sie oft nicht mehr bewusst in die Priorisierungsdiskussion einfließen. Dies führt dazu, dass operative Teams mit festgezurrten Ressourcen und Richtlinien arbeiten, ohne flexibel auf sich ändernde Anforderungen reagieren zu können. Die Folgen: Priorisierungsworkshops drehen sich im Kreis, weil die eigentlichen Weichen viel früher und oft außerhalb des Teams gestellt wurden. Hier lohnt es sich, bei der Ursachenanalyse für Priorisierungsprobleme immer auch den Blick auf diese grundlegenden Rahmenbedingungen zu werfen.

Sieh dir unbedingt den Originalartikel von John Cutler an und teile deine Sichtweise dazu. Wo siehst du in deiner eigenen Organisation die Wurzeln von Priorisierungsproblemen? Werden Budget- und Personalentscheidungen ebenfalls wie „Set-and-Forget“-Prozesse behandelt – oder findet sich Flexibilität im System?

The Roots of Prioritization Dysfunction Are Often in the Budget – John Cutler