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Brainstorming 2.0 – Wie Sie zu mehr und besseren Ergebnissen kommen

outcome Jul 19, 2017
 

Sicherlich kennen Sie diese Situation: Sie entdecken ein Problem und wollen ihr Team in die Problemlösung einbinden. Sie laden zu einer Brainstorming Session ein, schildern kurz die Problematik und bitten um Ideen. Die ersten Kollegen platzen mit Ideen in den Raum, diese werden aufgegriffen und verfeinert. Wenn Sie gut sind, dokumentieren Sie die Ideen und gruppieren diese. Am Ende stellen Sie die Frage: „okay, und welche Lösungsidee setzen wir um?“. Und auch hier finden sich ein paar Kollegen, die Ihre Meinung äußern.

So weit, so gut und bekannt. Diese Art der Ideensammlung entstand in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts und die damit verbundenen Vorgehensweisen und Regeln (viele Ideen, wilde Ideen, keine initiale Kritik an den Ideen, auf den Ideen anderer aufbauen) sind den meisten Berufstätigen in Fleisch und Blut übergegangen und werden nicht hinterfragt.

Das ist schlecht. Denn es gibt bessere Vorgehensweisen.

Die offene Diskussion in der Gruppe hat zwei gravierende Nachteile:

  • Die Ideen tendieren dazu, zu konvergieren. Sobald eine Idee geäußert wurde, beeinflusst diese Idee das Denken der Teilnehmer.
  • Ideen von stillen, introvertierten Personen werden leicht übersehen. Meinungsstarke Teilnehmer dominieren die Gruppe und die entstehenden Ideen.

Vor diesem Hintergrund wurden weitere Methoden entwickelt, wie z.B. die 6-3-5 Methode. Diese hat aber aus meiner Sicht den Nachteil, dass sie deutlich aufwändiger in der Vorbereitung und Durchführung ist. Ich habe gute Erfahrung mit Brainwriting und Punkt-Priorisierung gemacht.

Beim Brainwriting erfolgt die Einleitung durch den Moderator analog zum Brainstorming. Anschließend schreibt jedoch jeder Teilnehmer so viele Ideen wie möglich individuell auf. Post-Its eignen sich hervorragend. Je nach Problemstellung kann auch eine Visualisierung hilfreich sein, z.B. bei Prozessveränderungen oder Anwendungsworkflows. Die Zeit für die individuelle Arbeit sollte zwischen 3 und 10 Minuten liegen (eher kürzer als länger). Anschließend werden die Ergebnisse einzeln vorgestellt, ein gemeinsames Verständnis hergestellt und gruppiert.

Die Punkt-Priorisierung dient anschließend dazu, die umzusetzende Idee auszuwählen. Definieren Sie Kriterien für die Auswahl, z.B. Umsatzrelevanz, Umsetzungsgeschwindigkeit etc. Geben Sie Ihrem Team 2-5 Minuten Zeit, über die Ideen nachzudenken und den eigenen Favoriten auszuwählen. Wichtig: in dieser Phase sollte nicht diskutiert werden. Bitten Sie jedes Teammitglied, einen Punkt auf die gewählte Idee zu malen oder kleben. Bei sehr vielen Ideen können Sie auch zwei oder drei Punkte vergeben. Anschließend haben Sie eine dokumentierte Einschätzung, welche Idee umgesetzt werden sollte.

Aus meiner Sicht sind beide Methoden leicht zu erklären, schnell umzusetzen und liefern gute Ergebnisse. Probieren Sie es doch einmal aus!

Übrigens: Brainwriting (und Brainstorming) kann nicht nur zur Lösungsfindung eingesetzt werden, sondern auch zur Problemfindung! Das Bild des „double diamonds“ hilft mir regelmäßig, schon früh das Team einzubinden. Wichtiger als die richtige Lösung ist es, das richtige Problem zu lösen.

 

 

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