Ich erlebe es immer wieder, dass Kollegen sich wundern, warum „offensichtliche“ Probleme nicht gelöst werden (und ich will mich da gar nicht ausnehmen). Wir haben zu viele Fehler – warum beheben wir diese nicht? Unsere Usability ist schlechter als es unsere Kunden erwarten – warum verbessern wir diese nicht? Wir haben zu viele manuelle Prozessschritte – warum investieren wir nicht in Automatisierung und Schnittstellen?
In der Regel hat jeder dieser Kollegen recht. Es existiert tatsächlich ein Problem. In der Regel gibt es in Unternehmen aber auch genau eine Sache im Überfluss: Probleme (oder neudeutsch Herausforderungen). Insofern stellt sich weniger die Frage, ob ein Problem gelöst wird, sondern in welcher Reihenfolge die Probleme gelöst werden. Wenn das eigene Problem nicht gelöst wird, dann liegt es üblicherweise an einem der folgenden Punkte:
In den letzten Monaten bin ich immer wieder mit der Frage konfrontiert worden, wer verantwortlich sei. Es handelte sich dabei um agile Sortwareentwicklungsprojekte in Organisationen, die noch nicht „geübt“ mit agilen Vorgehensweisen war. Hintergrund waren in der Regel Probleme in der Projektdurchführung (z.B. langsamerer Fortschritt als erwartet) und die Suche nach dem Äquivalent eines Projektleiters.
Die übliche Antwort erfolgte dann im Sinne „der Product Owner ist verantwortlich dafür, dass das Richtige gebaut wird. Der Scrum Master ist verantwortlich für die Effizienz des Teams. Das Entwicklungsteam ist für die Herstellung und Qualität verantwortlich“. Aber die Antwort befriedigte nicht den Fragenden. Wen muss ich denn jetzt in den Arsch treten, damit es schneller geht?
Mal abgesehen von grundsätzlichen Punkten wie...
Ich kann mich noch gut an mein erstes Projekt als Projektleiter erinnern: Relaunch bucher-reisen.de. Eine coole Geschichte mit einem tollen Ergebnis. Ich erinnere mich an dieses Projekt allerdings weniger wegen des tollen Ergebnisses, sondern vielmehr wegen meiner damaligen Auffassung der Rolle des Projektleiters. Tatsächlich war ich eher ein Projektkoordinator als ein Projektleiter. Ich traf keine Entscheidungen, sondern bereitete Optionen auf und lies sie entscheiden. „Am Ende war es mir persönlich ja egal, wie die Entscheidung ausfiel“.
Anschließend habe ich nie mehr so gearbeitet. Es war fürchterlich – die totale Abhängigkeit von Anderen. Seitdem mache ich die Projektziele zu meinen eigenen Zielen und entscheide. Nach bestem Wissen und Gewissen.
Ich erlebe aber auch andere Vorgehensweisen. Ich erlebe Projektleiter (insbesondere von IT Dienstleistern), die schwachsinnige Anforderungen umsetzen. „Ja, ich weiß, dass diese...
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