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Wie baue ich Vertrauen in meine Mitarbeiter auf, so dass ich loslassen kann?

delegation Sep 14, 2020
 

Eine meiner Seminarteilnehmerinnen, Sarah, hat eine interessante Frage gestellt: Wie baue ich Vertrauen in meine Mitarbeiter auf, so dass ich loslassen kann? Die kurze Antwort ist: Sowohl Vertrauen als auch Delegation sind nicht schwarz - weiß. Es gibt viele Zwischenstufen. Das kannst du dir zu Nutze machen. Wie du konkret Vertrauen in deine Mitarbeiter aufbaust, erfährst du in diesem Video.


Transkript des Videos (automatisch erzeugt, bitte entschuldige mögliche Fehler)

Hallo, ich bin Nicolas Scheel.

In einem meiner Seminare hat eine Teilnehmerin eine interessante Frage gestellt. "Wie baue ich Vertrauen in meine Mitarbeiter auf, sodass ich tatsächlich loslassen kann?" Diese Frage kam in diesem Fall von Sarah. Aber ich habe sie auch in dieser Form und in leicht abgewandelter Form immer wieder gehört und natürlich auch selbst beobachtet. Kann man eine Frage beobachten? Na ja, so ein bisschen die Handlungsweise beobachten und auch zu hinterfragen, warum manche Dinge einfach nicht passieren. Das sind dann so Aussagen wie "Ja, Delegieren ist schon wichtig. Aber..." oder "Ich würde gerne mehr delegieren. Aber..."  oder "Meine Mitarbeiter sollen ja schon selbstständig arbeiten und agieren. Aber..."  Und dann kommt immer so ein ganzer Blumenstrauß von Gründen, warum das gerade nicht funktioniert. Sarah hat das hier schön auf den Punkt gebracht. Sie hat nämlich gesagt: "Wie baue ich Vertrauen auf?" Und dahinter steckt ja so ein bisschen der Punkt "Naja, momentan hab ich einfach nicht das Vertrauen, dass meine Mitarbeiter selbstständig und in meinem Interesse Aufgaben übernehmen könnten." Das Bewusstsein, dass man mehr delegieren sollte, oder dass es sinnvoll wäre, das ist offensichtlich da. Denn sonst kämen ja gar nicht diese Aussagen. Aber es hapert irgendwie an der Umsetzung.

Tatsächlich ist diese Thematik ja auch gar nicht so trivial. Denn wir haben es gleich mit zwei Themenbereichen zu tun. Das eine ist Delegation und das andere ist Vertrauen. Zu beiden Themenbereichen habe ich ganze Abschnitte in meinem Online-Kurs gewidmet. Deswegen will ich jetzt an dieser Stelle tatsächlich nur so eine kurze, schnelle - ja so einen kurzen Impuls geben. Was du tun kannst, wenn du in einer ähnlichen Situation bist.

Die kurze Antwort auf die Frage "Wie baue ich Vertrauen in meine Mitarbeiter auf?" ist also: Sowohl Delegation als auch Vertrauen sind nicht digital. Was meine ich damit? Die sind nicht schwarz - weiß. Es ist nicht so, dass es entweder Vertrauen gibt oder auch gar nicht gibt. Es ist nicht so, dass du entweder vollständig die Kontrolle abgibst und delegierst oder alles selber machst. Dazwischen gibt es ganz viele Schattierungen und Grautöne und Stufen. Und das ist jetzt auch der Schlüssel zum Erfolg, oder das ist die Antwort auf die Frage. Geh einfach schrittweise vor, mach viele kleine Schritte.

Wie könnte das aussehen? In einem ersten Schritt - Schritt Nummer eins - könntest du beispielsweise genau sagen, was gemacht wird, und ein Mitarbeiter macht es dann, und du lässt dir immer wieder Zwischenergebnisse zeigen. So kannst du immer wieder gucken, ob dein Mitarbeiter auf dem richtigen Weg ist. Und wenn das funktioniert, gehst du zum zweiten Schritt: Du sagst immer noch, was gemacht werden soll. Aber du lässt dir nicht mehr jedes Zwischenergebnis zeigen, sondern nur noch die Fast-Fertig-Version oder sogar nur quasi das Ergebnis, sodass du noch mal kurz vor Abgabe irgendwie eingreifen kannst. Und wenn das funktioniert, gehst du zum dritten Schritt. Du könntest beispielsweise gemeinsam mit deinem Mitarbeiter planen, was zu tun ist. In diesem Fall bist nicht mehr du derjenige oder diejenige, die tatsächlich sagt, was gemacht werden muss, sondern ihr erarbeitet das gemeinsam. Das hat den Vorteil, dass du quasi deinen Mitarbeiter coachst, nicht nur, was das Ergebnis angeht (wie man arbeitet), sondern auch, wie man plant. Und wenn das funktioniert, gehst du wieder einen Schritt weiter. Du lässt dir beispielsweise den Vorschlag für eine Planung vorlegen. Dein Mitarbeiter zeigt dir, wie er vorgehen würde, und du hast danach noch die Möglichkeit zu sagen „Ah, hier hast du was vergessen“, oder „der Schritt ist überflüssig“, und danach macht er sich an die Arbeit. Der letzte Schritt könnte schließlich sein: Dann tatsächlich die totale Delegation. Das heißt, dein Mitarbeiter überlegt sich, wie er vorangehen würde, welche Schritte notwendig sind, und danach unternimmt er sie, und du guckst ganz zum Schluss nur noch auf das Ergebnis.

Das heißt, in dieser Vorgehensweise gehst du natürlich schrittweise vor und hast die Möglichkeit, deine Mitarbeiter quasi dabei zu coachen, welche Ergebnisse du erwartest, in welcher Qualität, in welcher Form, wie auch immer. Und du hast die Möglichkeit, Mitarbeiter in der Planungsphase zu coachen. Was ist an dieser Stelle deine Erwartung? Wie detailliert muss das sein, wie viele Feedback-Zyklen braucht es und so weiter und so fort. Schritt für Schritt lernt dein Mitarbeiter das Handwerkszeug, und Schritt für Schritt baust du Fähigkeiten - baust du Vertrauen in die Fähigkeiten deines Mitarbeiters auf, weil du ja immer wieder siehst, wie er sich anstellt, was schon funktioniert und was nicht funktioniert. Das heißt, es ist nicht so, dass du ihm einmal so einen riesen Berg Arbeit überhilfst. Und dann, wie durch ein Wunder, kann er alles. Und da kommt das perfekte Ergebnis bei raus, sondern Schritt für Schritt überträgst du ihm immer mehr Verantwortung. Zuerst für die Durchführung und dann auch für die Planung. So lernt dein Mitarbeiter, und so baust du schrittweise Vertrauen in deinen Mitarbeiter auf und kannst dann hoffentlich am Ende auch loslassen.

Wenn du jetzt sagst "Hey, das ist ein spannendes Thema. Ich möchte mehr zu den Themen Delegation oder auch Vertrauen erfahren. Ich möchte beispielsweise wissen, was es mit so etwas wie einer Vertrauensformel auf sich hat." Oder du möchtest noch mehrere Methoden kennenlernen, wie du delegiert. Dann empfehle ich dir meinen Online-Kurs Project Leadership. Da gibt es zwei umfassende Module, genau zu diesen Themenbereichen. Ich verlinke das mal hier, kannst du dir anschauen. In jedem Fall denk bitte immer daran: Das Leben ist zu kurz, um in beschissenen Projekten zu arbeiten. Bis bald.

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